News Rheintalische Musikschule beschreitet neue Unterrichtswege

Schüler Kilian Kräutler und Gitarren-Lehrer Frank Bösch

Aufgrund der weitreichenden Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geht die Rheintalische Musikschule kreativ neue Wege. Da der Präsenzunterricht wie in den Pflichtschulen mindestens bis Mitte Mai untersagt ist, bieten die Lehrpersonen digitalen Unterricht an.

Sogar Tanz ist online möglich!

Anne Thaeter mit SchülerInnen - Tanzunterricht

Viele der Lehrerinnen und Lehrer sind seit Beginn der Corona-Krise mit ihren kleinen und grossen SchülerInnen in Kontakt getreten und unterrichten seither auf verschiedenste Weise digital. Mit Textnachrichten per Email oder Handy werden Übungen und Stücke aufgegeben und erklärt, Links zu Youtube Videos angeboten und Musikkundliches vermittelt. Besonders gut in der Wirkung ist digitaler Live-Unterricht: mit WhatsApp-Video, Skype, Zoom oder anderen Programmen unterrichten Lehrpersonen regelmässig nach einem festgelegten Stundenplan oder nach kurzfristiger Vereinbarung viele ihrer interessierten Schülerinnen und Schüler. Die benötigte Mindestausstattung ist ein Smartphone, sehr gut geeignet sind Laptops oder Computer mit integrierter Kamera und integriertem Mikrofon. Nicht nur Instrumental- und Gesangsunterricht findet so statt, auch einige der Tanzgruppen treffen sich live zum Videounterricht und werden von der Tanzlehrerin angeleitet und verbessert.

Ist Online-Unterricht ein vollwertiger Ersatz?

Diese andere Art des Unterrichtens kann den Präsenzunterricht nie ganz ersetzen – eine fixe Kamera kann nicht alle Blickwinkel übertragen, die es für eine gute Weiterentwicklung der instrumenten – bzw. körperspezifischen Fertigkeiten braucht. Die nonverbale zwischenmenschliche Kommunikation ist im Präsenzunterricht 100%, per Kamerablick nur sehr reduziert möglich. Die Klangqualität ist mit den einfachen digitalen Medien sehr eingeschränkt. Die Lehrperson kann digital nicht unmittelbar unterstützend eingreifen – das aufeinander Reagieren ist digital immer etwas verzögert.

Und trotzdem: unter den gegebenen Umständen ist es das Allerbeste, was die Musikschule mit ihren Schülerinnen und Schülern daraus machen kann – diese besondere Zeit der Krise einfallsreich und innovativ zu nutzen und die Beständigkeit des aktiven Musizierens/Tanzens weiterzupflegen.

Was bleibt nach der Krise?

Schülerin Jaqueline König und Gesangs-Lehrerin Magdalena Grabher

Ein sehr positiver Effekt kann über die Krise hinaus im Alltag andauern: das häusliche Musizieren, das in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr geschwunden ist. Spürbar ist seit längerer Zeit, dass das häusliche Spielen und Üben immer mehr abgenommen hat. Wenn also die jetzige Situation des von Haus zu Haus-Unterrichtens und -Musizierens zu einer schönen lustvollen Gewohnheit wird, könnte diese häusliche Übe- und Spiellust auch nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht weiter anhalten.

Factbox

Rheintalische Musikschule Lustenau
Gegründet 1946
Partnergemeinden Höchst und Fussach
Einzugsgebiet Lustenau, Höchst, Fussach, Gaissau, für bestimmte Fächer auch Hard
Direktorin Doris Glatter-Götz MAS
1963 SchülerInnen
44 Unterrichtsfächer
67 Lehrpersonen
2 Sekretärinnen
1 Hausmeister
17 Unterrichtsstätten
Hauptgebäude Maria-Theresien-Str. 61, Lustenau
05577 8181 4700
musikschule@lustenau.at
www.musikschule.lustenau.at/de